SäurebasenMedizin in der Praxis
Immer wieder wird man in der Praxis mit der Problematik des Säurebasenhaushalteskonfrontiert. Es sind vor allem Patienten mit chronischen Krankheiten, Befindlichkeitsstörungen oder aber auch Gesundheitsbewusste, die sich mit diesem Thema sowohl diagnostisch wie auch therapeutisch auseinandersetzen.
Diverse Abklärungsverfahren haben sich eingebürgert, allen voran die Urin-pH Messung. Kenner der Säurebasen-Biochemie wissen nur zu gut, dass diese Methode keine nützliche Aussage bieten kann, da die normale Nierenfunktion gerade darin besteht, Säuren auszuscheiden. Entsprechend werden die “Säure-Ängste” nur unverhältnismässig geschürt, statt objektiv erfasst.
Eine pH-Messung alleine sagt zudem über den Säurebasenhaushalt sehr wenig aus, denn damit werden nur die freien Säuren erfasst, die viel grössere Gruppe der gebundenen Säuren jedoch nicht. Aus diesen Gründen testen wir ein neues Verfahren für die Säurebasen Analyse in der Praxis:
Die Venöse Bluttitration
Die Venöse Bluttitration (VBT) weist deutliche Vorteile auf:
- Es muss keine Arterie punktiert werden, die einerseits schmerzhafter ist als eine einfache venöse Blutentnahme und andererseits stets die Gefahr einer Hämatombildung in sich birgt. Die VBT ist aus diesem Grunde delegierbar und benötigt nicht den Einsatz des Arztes. Entsprechend wird eine ABGA nur bei dringenden Indikationen verordnet wie sie bspw. in der Intensivstation, Anästhesie oder bei der Dialyse begegnet werden.
- Es werden nicht nur die gasförmigen Puffer erfasst, sondern ebenfalls die fixen Säuren.
- Die VBT berücksichtigt die wichtigen Puffer- und Sauerstofftransportfunktion der Erythrozyten.
- Die VBT liefert zudem Informationen über den O2-Stoffwechsel.